Keine Armut, kein Hunger

Soforthilfe nach Erbeben in Jajarkot / Distrikt Karnali

In der Nacht vom 3. auf den 4. November 2023 bebte die Erde mit einer Stärke von 6.4 ML im an sich schon von sehr grosser Armut geprägten Bezirk Jajarkot im Distrikt Karnali. Das hügelige Gebiet liegt ca. 500 Km westlich der Hauptstadt Kathmandu. Von dort wurde die Soforthilfe durch die Vertreter von BHN – Liechtenstein, Pasang und Tsering Lama organisiert und geleitet.

Die Soforthilfe im Erdbebengebiet war BHN nur möglich durch die grosszügige Zuwendung von CHF 10’000.— der LERCHE-Stiftung, vertreten durch die Herren Lic. rer. pol. Alexander B. I. Jeeves und Dr. Norbert Marxer als liechtensteinische Stiftungsräte. Dafür bedankt sich BHN auch im Namen der vielen hilfsbedürftigen Menschen im Notgebiet.

Der Schwerpunkt der Hilfe lag in der Verteilung von Hilfsgütern, insbesondere von Lebensmitteln, Schaumstoffmatratzen, Wolldecken und warmer Bekleidung sowie von Zusatznahrung und entsprechender Bekleidung für stillende Mütter und deren Kinder.

Ein spezieller Dank ergeht an das Hilfsteam unter der Leitung von Ms. Roshni für den sehr anstrengenden und nicht ungefährlichen Einsatz während 7 Tagen.

Chepang – Kosrang: Selbstversorgung und Einkommen verbessern

Im März 2021 trafen sich Tsering und Pasang Lama zwei Mal mit Vertretern der Dorfbewohner*Innen von Kosrang, um gemeinsam die weitere Hilfe zu besprechen. Die Dorfbewohner“Innen brachten als Erstes die Zufriedenheit mit den bisherigen, 2020 abgeschlossenen Projekten wie dem Schulanbau und dem Bau des Wasserreservoirs zum Ausdruck und bedankten sich beim BHN – Team. Die Besprechungen ergaben, dass als nächstes Projekt im Sinne der Nachhaltigkeit die derzeit desolate Situation der Landwirtschaft, in welcher praktisch alle Dorfbewohner tätig sind, zu verbessern. Die Gründe des Rückganges der Ernten sind nicht bekannt. Gemeinsam wurde deshalb beschlossen, dass von BHN als Erstes ausgehend von Bodenanalysen eine Fachberatung in Auftrag gegeben werden soll.
Von Pasang Lama konnten als Fachexpertinnen Ms. Astha Adhikari und Ms. Pralisha Adhikari (agriculture-officer) gewonnen werden.

Bereits im April wurden unter Anleitung der Expertinnen gezielt Bodenproben entnommen und im staatlichen Forschungszentrum in Pokhara analysiert. Gleichzeitig erfolgten weitere vertiefte Besprechungen/Abklärungen mit Dorfbewohner*Innen.

Auf Basis der durchgeführten Abklärungen und der Analysen der Bodenproben erstellte Ms. Astha ihren Projektvorschlag:
„Die Chepangs sind eine indigene ethnische Gruppe, die ursprünglich aus Zentralnepal abstammt. Die Mehrheit ist hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig. Angesichts der zunehmenden Bevölkerungszahl, des Mangels an Ackerland und der vom Monsun
abhängigen Landwirtschaft ohne geeignete Bewässerungsmöglichkeiten war diese Gemeinschaft immer im Hintertreffen. Sie war nicht in der Lage, sich selbst zu verbessern. Einer der Hauptgründe dafür ist das Fehlen an grundlegenden Kenntnissen
über Bodengesundheit, Nährstoff- und Wassermanagement sowie integrierten Pflanzenschutz. Auch wissen sie kaum etwas über eine ausgewogene Ernährung.

Mit dem Projekt wollen wir diese Lücke schließen, indem wir ihnen grundlegende Kenntnisse über gute landwirtschaftliche Praktiken vermitteln, um die Produktion zu verbessern und ihren Lebensunterhalt langfristig zu sichern. Die Chepangs werden mit der Nährstoffpyramide und ihrer Bedeutung für ihre Gesundheit und die ihrer Kinder vertraut
gemacht.


Die erste Projektphase wird daher den Aufbau von Führungsqualitäten und der Bildung von Gruppen unterstützen, die Lücke in der landwirtschaftlichen Praxis schließen und sie durch eine Ernährungsperspektive sensibilisieren.
Diese erste Phase wird auch dazu beitragen, den Weg für die zweite Phase des Projekts zu ebnen, die sich auf die Identifizierung von einkommensschaffenden Aktivitäten und die Schulung der Gemeinschaft zur Verbesserung ihres Lebensstandards als
Ganzes konzentrieren.“

September 2021

Nach einem erneuten 4-monatigen Lockdown sowie den teils verheerenden Auswirkungen des Monsun konnte im September mit der Schulung der Dorfbewohner endlich begonnen werden. Der einwöchige Kurs hatte die Bildung einer Gruppe zum Ziel. Diese Gruppe soll in der Lage sein, das erworbene Wissen weiterzugeben, die Projektorganisation zu leiten und weitere Dorfbewohner*Innen zu sensibilisieren und die verfügbaren Ressourcen wie Wasser oder organisches Material zur Düngung bzw. Kompostherstellung sinnvoll zu nutzen. Nach den ersten theoretischen Grundlagen wurde die Gruppe vor allem auch über die Ergebnisse der Bodenuntersuchungen informiert. Dieser erste Schulungsteil stand unter dem Motto: Hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Ernährung. Die Schulung erfolgte an zwei ausgewählten Orten, da der Anmarsch der
teilnehmenden Bevölkerung zum Teil über 3 Stunden dauerte.

Im November reisten der Vertreter von BHN Pasang Lama und die beauftragten Expertinnen Ms. Ashta und Ms. Pralisha wieder für eine ganze Woche nach Kosrang, um das Projekt weiter zu entwickeln.

Schwerpunkte bildeten:

Die weitere Betreuung der praktischen Anleitung der ausgewählten Familien zur Pflege der neuen Hausgärten bzw. der neu angepflanzten Gemüsesorten.

Juni 2022: Begutachtung von Gemüse- und Ackerpflanzen

Während der Regenzeit gedeihen Feldfrüchte prächtig (Mais, Hirse.Linsen) wie auch die verschiedenen Gemüsesorten.

Schon beim Projektstart war klar, dass nach der Regenzeit (Monsun) das Pflanzenwachstum ohne Bewässerung nicht funktionieren kann. Um dieses Problem dieser jährlich wiederkehrenden Mangellage zu entschärfen, wurde in Absprache mit den Dorfbewohnern die Spezialfirma SmartPaani beauftragt, Lösungsmöglichkeiten zu finden. Die Abklärungen vor Ort fanden im Juni, mitten in der Regenzeit statt. Vor allem wurde die Machbarkeit zum Bau grösserer Teiche zur Regenwasserspeicherung abgeklärt. Im sehr steilen und durch Erdrutsche gefährdeten Gelände waren geeignete Standorte nicht leicht zu finden. Gerade nach dem diesjährigen heftigen Monsun wurde die Rutsch – und Hochwassergefahr vor allem von den Dorfbewohnern als zu hoch und zu gefährlich eingestuft und deshalb wurde der Bau einer grossen Teichanlage fallen gelassen. Anstelle von grösseren Sammelteichen sollen nun für die einzelnen Behausungen individuelle, kleinere Sammelbehälter für die Bewässerung der Hausgärten realisiert werden. Nachhaltige Lösungen sollen auch hier Priorität haben, indem die Arbeiten von Einheimischen ausgeführt werden sollen.

Hier ein weiterer Eindruck zur Heftigkeit des Monsuns anlässlich der Abklärungen vor Ort. Wassermassen dringen durch die Fenster in die Schule. Dieses Schulgebäude wurde 2020 von BHN um- und angebaut.

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September 2022: Einzelgespräche / Erfahrungsaustausch / weiteres Vorgehen

Während den bisher durchgeführten Kursen stellten die Expertinnen fest, dass die Dorfbewohnerinnen sehr scheu sind und nicht wagen z.B. einen Wunsch zu äussern. Deshalb führten sie Einzelgespräche mit den Projektteilehmer*Innen daheim. Gleichzeitig wurden die Hausgärten besucht und direkt aufgetauchte Fragen und Probleme besprochen.

Die Expertinnen begutachten de Pflanzen und beraten die Frauen.

Im Grundkurs 2021 wurde von den Expertinnen auch erklärt, wie Dünger in Form von Pflanzenjauche selber hergestellt und angewendet werden kann. Von einem Mitglied der Bauerngruppe wurde das Erlernte nun erfolgreich in die Praxis umgesetzt.  Dies motiviert nicht nur weitere Mitglieder der Bauerngruppe, sondern auch die Expertin Frau Pralisha, die sichtbar erfreut ist.

Sommer / Herbst 2022: Pflanzaktion von Orangen – und Zitronen – Setzlingen

Neben der Pilzzucht sollen weitere landwirtschaftliche Produkte zur Vermarktung gebracht werden. Die Bauerngruppe pflanzte nach dem Monsun 1200 Orangen – und 790 Zitronensetzlinge. Gute Bedingungen vorausgesetzt können in ca. 2 Jahren die ersten Früchte geerntet werden. 

Als Problem erwiesen sich frei weidende Ziegen, die sich auch an im letzten Jahr gesetzten Pflanzen und Sträuchern „gütlich“ taten. Das Problem wurde in der Bauerngruppe diskutiert. Ziegen sollen künftig besser gehütet werden. Trotzdem auftretende Frassschäden sollen von den Ziegenhaltern vergütet werden.

Die Integration der Jungen in das Projekt im Rahmen der Schulbildung. Dazu wurden die von der Dr. Rath Health Foundation gespendeten Kinderbücher zum Thema Vitamine, Mikronährstoffe in der Ernährung verwendet.

Ausbildung der Dorfbewohner zum ersten Anbau von Speisepilzen (Kräuterseitlinge).

Bei diesem Projektteil steht die Einkommensverbesserung der Dorfgemeinschaft im Vordergrund. Dazu sollen Speisepilze gezüchtet und vermarktet werden.

Die nachhaltige Pilzanzucht ist grundsätzlich eine grosse Herausforderung sowohl punkto Einrichtungen wie der Bau eines geeigneten Raumes mit möglichst lokalem Material zusammen mit den Dorfbewohnern als auch das Schaffen von günstigen Wachstumsbedingungen für die Pilze. Unter der hervorragenden Vorbereitung, Anleitung und Mithilfe ist ein wichtiger Schritt zum Erfolg dieses Projektteils realisiert worden – ein grosses Kompliment für diesen bereits sichtbaren Erfolg verdienen Pasang Lama, Ms. Astha mit ihrem Team sowie allen aktiv mitwirkenden Dorfbewohnern*Innen. Die Bilder sprechen für sich!

Raum für optimale Wachstumsbedingungen (Tunnel aus Bambusgerüst, Plastikhülle bedeckt mit Gras und Stoffsäcken)

Herstellung von Kulturbehältern gefüllt mit sterilem Substrat (Elefantengras)

Befüllen und platzieren der Kulturbehälter im «Zuchttunnel»

Pilzernte

Start zur Vermarktung der Pilz – und Gemüseernten: 1. kleines Einkommen!


Februar 2023: «Kartoffelernte»

Anfang 2023 konnten im Rahmen des Projektes «Selbstversorgung und Einkommen verbessern» das erste Mal eine grössere Menge Kartoffeln zusammen mit Karotten, Zwiebeln, Bohnen und anderes Gemüse geerntet werden. Die Freude an diesem schönen Ergebnis ist deutlich sichtbar.

Zweiter Anbau von Austernseitlingen ab Ende Oktober 2022:

Das für die Produktion von Austernseitlingen am besten geeignete Substrat (Reisheu) muss aus dem Reisanbaugebiet im Terai (Himalaya – Tiefebene) beschafft werden. Dieser Bezug war in diesem Jahr erst ab Oktober möglich und führte deshalb zu einem nicht vorgesehenen Produktionsausfall. Die 2021 ausgebildete Bauerngruppe führt diese zweite Anbauetappe bereits ohne Anleitung der Expertinnen aus. Kompliment an die Bauerngruppe, insbesondere an Hom Bahadur (Gruppenleiter) zu diesem doch sehr grossen Engagement! Infolge der schlechten Strassenverhältnisse musste der Lastwagen bereits im Tal entladen werden. Das Heu wurde gebündelt und in einem beschwerlichen Fussmarsch zum Tunnel getragen.Wie letztes Jahr wurde das Heu von Hand zerkleinert, gewässert, sterilisiert, geimpft, in entsprechende Säcke gefüllt und fachgerecht zum Wachstum im Tunnel aufgehängt.

Dezember 2022: Zweite Pilzernte

Januar 2023: «3. Pilzanbau»

Um das aufwändige Zerkleinern des Reisstrohs mit Hackmessern zu erleichtern, wurde von der Bauerngruppe eine einfache Schneidmaschine angeschafft. Auch mussten die schwarzen Plastikfolien des Anbautunnels infolge von Wetterschäden teilweise ersetzt werden. Der Pilzanbau und die Ernte ist jeweils ein Gemeinschaftswerk. Dazu gehört auch ein entsprechendes «Festessen», auf das sich Klein und Gross jeweils sehr freuen. Die Pilzernte war aufgrund des zu feuchten Wetters etwas geringer als im Vorjahr.

Mai – Dezember 2023: «Wassersparend und geschützt Gemüse anbauen:»

Im sehr steilen Gelände eine genügend grosse, ebene Fläche für Gemüsetunnels zu schaffen, war der Einsatz eines Baggers unumgänglich. Die relativ grosse Erdbewegung konnte mangels Zeit und lokalen Arbeitskräften nicht allein von Hand bewältigt werden. Viele Männer sind gezwungen, ausserhalb von Kosrang zu arbeiten.

Infolge der jährlich auftretenden Starkniederschläge (Monsun) war der Transportweg nach Kosrang erneut verschüttet. Das schwere Gerüstmaterial für den Tunnelbau musste deshalb über eine lange Strecke zur Baustelle getragen werden.

Der Gemüseanbau (Gurken und Tomaten) kann nun in den Tunnels vor Wetterkapriolen oder Schädlingen besser geschützt werden. Ganz wichtig ist nun auch die sparsame Bewässerungsmöglichkeit der Pflanzen (Tröpfchenbewässerung). Zum Schutz der Gemüsetunnels im steilen Gelände werden derzeit Stützmauern in Trockenbauweise erstellt.

Der Anbau erfolgte unter Betreuung und Beratung durch die Expertin Frau Pralisha. Die Ernte begann im August und erbrachte besonders bei den Gurken einen beachtlichen Erfolg. Dies auch beim Freilandgemüse wie den Bohnen.
Im Dezember 2023 wurden der Boden für die Gemüsezelte entsprechend vorbereitet, Pflanzerde gemischt und Aussaatkästen mit Samen gefüllt. Angebaut werden diesmal Gurken, Tomaten, Brokkoli und Koriander. Ende Dezember waren die Gurkensetzlinge bereits gut sichtbar. Die neue Ernte wird für März / April 2024 erwartet. Frau Pralisha konnte sich zusammen mit den Mitgliedern der Bauerngruppe auch über gut gepflegte Hausgärten freuen. Die Ergebnisse werden sicher noch verstärkt werden, wenn nach der Regenzeit die neuen Wassertanks gut gefüllt sein werden.

Frühjahr 2023: «Sammelbehälter für Regenwasser zur Bewässerung der Hausgärten»

Nach gründlicher Abklärung, auf welche Art Regenwasser zur Bewässerung der Hausgärten gesammelt und gespeichert werden soll, wurde von der Bauerngruppe vorgeschlagen, jeweils ca. 2 – 3 m3 grosse Erdbehälter zu erstellen. Die Aushub– und Bauarbeiten werden von lokalen Arbeitskräften unter der Leitung von Hom Bahadur ausgeführt.

Durch den starken Monsun wurden sie unterbrochen und konnten erst ab Mitte September 2023 fertig gestellt werden. Für die erfolgreiche Arbeit der Bauerngruppe unterstützte die lokale Regierung das Projekt mit zusätzlichen Kunststoffbehältern. Für BHN wie auch für die Bauerngruppe stellt dieser Projektbeitrag auch eine wichtige Wertschätzung der öffentlichen Hand dar. Herzlichen Dank dafür !! Das Regenwasser zur Bewässerung der Gemüsepflanzen in den Hausgärten wird mittels neuer Dachrinnen den
ebenfalls neuen unterirdischen Behältern zugeleitet. Dort wird das gesammelte Wasser „kühl“ zwischengespeichert und mittels Solarwasserpumpen gezielt und dosiert den Pflanzen zugeleitet. Die zu diesem Zweck von BHN eigens installierten Solarmodule
reichen sogar zusammen mit einer zweckmässigen Batterie zur Beleuchtung des jeweiligen Wohn- und Schlafraumes. Strombezug aus dem Netz ist teuer und für die Dorfbewohner derzeit völlig unerschwinglich. Mit der gratis zur Verfügung stehenden
Sonnenenergie ist die zum Ziel gesetzte Grundlage zur nachhaltigen Verbesserung der Selbstversorgung der ausgewählten Familien der Bauerngruppe weitgehend abgeschlossen. Die gewonnenen Erfahrungen können von den Mitgliedern der Gruppe
nun entsprechend weitergegeben werden. Die Dorfbewohner von Kosrang sind für die Hilfe aus Liechtenstein sehr dankbar.

Sauberes Wasser und Sanitäre Einrichtungen, Abfall

Bau von Toiletten,

495 in Musahar-Babarganj und 29 in Chepang-Kosrang:

Babarganj:

Im Dezember 2018 kam die überraschende Nachricht von Pasang LAMA, dass aufgrund behördlicher Vorschriften (Polizeikontrollen) auch in unserem Projektgebiet Toiletten sofort erstellt werden müssen. Mangels Toiletten und Fehlen jeglicher anderer sanitären Einrichtungen erledigten die Dalits bis anhin ihre Notdurft auf dem Feld. Nun soll ein
Jeder mit einer Geldbusse bestraft werden, der sein „Geschäft“ weiterhin draussen entledigt. Die Verzweiflung ob dieser Vorschrift ist sehr gross, da diese Menschen meist mittellos sind. Etappenweise sollen nun diese Toiletten-Anlagen erstellt werden.
Durch die Mitarbeit der einheimischen Bevölkerung, den einheitlichen Materialeinkauf von Pasang Lama sowie die Beteiligung der Regierung sollen die Kosten insgesamt tiefausfallen. Der Bau der Toiletten dient auch als Arbeitsbeschaffungsmassnahme.
Erstellt wurden bisher in Babarganj 280 Toiletten 2021 – 150).

Koshrang:

Mit dem Bau der 29 Toiletten in Chepang Kosrang wurde im Dezember 2021 begonnen und im April 2022 abgeschlossen. Die Arbeiten gestalteten sich im steilen und felsigen Gelände entsprechend schwierig. Das Baumaterial Steine und Kies wurde vor Ort aus dem Aushubmaterial gewonnen und integriert sich somit sehr gut in die schöne Landschaft. Die Arbeiten erfolgten ausschliesslich manuell durch die Gemeinschaft der Dorfbewohner. Durch BHN wurde das zugekaufte Material wie Zement, Armierungseisen, Dachabdeckung, Türen, Toilettenschüsseln etc. finanziert, ebenso die Entlöhnung der Arbeiter und Arbeiterinnen. Mit dem Bau dieser 29 gewünschten Toiletten ist ein lang gehegter Wunsch der Familien in Erfüllung gegangen. Freude und Dankbarkeit sind entsprechend gross.

Juni 2023: Abschlusskontrolle zur Sauberkeit der neuen Toiletten.

Die neuen, selbst erstellten Toiletten werden von den Dorfbewohnern geschätzt und entsprechend sauber gehalten. Im Juni 2023 kontrollierten Tsering und Pasang Lama die neuen Toiletten punkto Sauberhaltung. Das positive Ergebnis wurde mittels Fotos dokumentiert. So kann dieses Projekt als erfolgreich abgeschlossen bezeichnet werden.

Plastikabfälle vermeiden und verwerten:

Plastikabfälle finden sich heute praktisch überall, so auch in den beiden Hilfsgebieten von BHN. Diesem weltweiten grossen Problem will BHN auch bei der Umsetzung derHilfsprojekte begegnen. Parallel zu den Kursen „Selbstversorgung u . Einkommen
verbessern“ wurde von den Expertinnen Ms. Astha und Pralisha ein eigener Kurs durchgeführt. Die Teilnehmer*Innen wurden auf das Problem aufmerksam gemacht und Lösungsmöglichkeiten vor allem das Vermeiden und das Recycling aufgezeigt und
praktische Lösungen besprochen. Das Thema soll in all unseren Hilfsgebieten – auch zusammen mit den Behörden – weiter verfolgt werden.

Frühjahr – Dezember 2023 «Plastikabfälle sammeln und verwerten:»

Plastikabfälle sind ein riesiges Problem für Meere, Flüsse, Boden, die Landschaft aber auch für Mensch und Tier. Schlussendlich landen sie auf unseren Tellern. Nach den von den Expertinnen durchgeführten Kursen über das weltweite Problem im letzten Jahr wurde im Frühjahr 2023 begonnen Plastikabfälle zu sammeln und der Verwertung zuzuführen. Für die gesammelten Abfälle wird bis zu grösseren Sammeltransporten ein eigenes Zwischenlager eingerichtet. Zur Motivation wird pro Kilo Plastikabfälle ein Kilo Reis oder Linsen an die aktiven Sammler*Innen abgegeben. Das Ergebnis ist bisher sehr erfreulich und auch sichtbar. Tsering und Pasang berichten, dass plötzlich keine Abfälle rund um Kosrang mehr zu sehen sind. Dieses Teilprojekt wird im Sinne der Nachhaltigkeit, speziell auch im Hinblick auf die zu erwartenden Abfälle aus dem neuen Landwirtschaftsprojekt (z.B. Plastiktunnels) weitergeführt.

Bildung

Musahar – Basti Haripur: Sunshine Day School

Mit diesem Projekt wurde eine Kindertagesstätte für 45 – 60 Kinder im Alter von 2 – 10 Jahren der im Dorf Basti Distrikt Haripur lebenden 27 Familien realisiert. Die Elternteile dieser Familien arbeiten praktisch alle in der nahe gelegenen Backsteinfabrik. Die Arbeit in solchen Fabriken ist bekannt als schlecht bezahlt (Akkordarbeit), gesundheitsschädigend (Staub), lange und ungeregelte Arbeitstage. Für die Dalits, die sog. Unberührbaren ist diese Arbeit sehr wichtig und garantiert ihnen ein sicheres, wenn auch nur geringes Einkommen. Da beide Elternteile gezwungen sind zu arbeiten, sind die Kinder oft unbeaufsichtigt und viel allein unterwegs.

Ein weiteres Ziel neben einem geschützten Aufenthaltsraum ist es, den Zugang zur Bildung für diese unterprivilegierten Kinder zu verbessern. So können sie gut auf die staatliche Schule vorbereitet werden. Von Bedeutung ist auch, dass nach und nach die Gleichstellung der unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen erreicht wird. 

Das Projekt wurde an 2 Treffen zwischen Gemeindevertretern, Tsering und Pasang Lama, eingehend besprochen.

Nach den Konsultationen mit den Dorfbewohnern wurde geplant und das Projekt im Detail beschrieben. Mit dem Bau wurde im Januar 2022 begonnen. Als Erstes wurde der Baugrund eingesegnet und um gutes Gelingen gebetet.

„Einsegnung“

Eröffnung, Einweihung und Übergabe der Sunshine Day School an die Gemeinde Basti:

 Schulbetrieb:


Endlich…….  der erste Schulunterricht ab Mai 2022

….und das bereits in Englisch !

Weihnachten 2022:  «Erfolgreicher Jahresabschluss wird belohnt»

Am Ende des ersten Jahres, nachdem die Sunshine Day School mit der Bildung der Schülerinnen und Schüler im April 2022 startete, konnte eine sehr positive Bilanz gezogen werden. Die Zahl der Schüler wuchs ständig und so besuchten am Jahresende bereits 90 Kinder – lernhungrige Mädchen und Jungs – im Alter von 2 – 10 Jahren den Unterricht.

Als Weihnachtsgeschenk erhielten alle von BHN – Liechtenstein einen Trainingsanzug, überreicht durch einen offiziellen Behördenvertreter und Frau Roshni von BHN. Im Gedenken an ihren kürzlich verstorbenen Vater stiftete Frau Tsering Lama als Vertreterin von BHN – Nepal, Kathmandu allen Kindern ein feines Abschlussessen. Eine Schülergruppe bedankte sich bei BHN – Liechtenstein und Frau Lama für die Geschenke und das feine Essen mit einem eigens angefertigten Plakat.

Weihnachten in Kosrang und Basti 2023

Zur Motivation der Schüler in Kosrang und Basti erhielten alle jeweils einen Trainingsanzug und die lang ersehnten Slippers. Ein warmes feines Essen mit Reis, Linsen, Gemüse, Poulet mit Sauce rundete das Fest ab.